Zu einem Feierabendgespräch über die „Verwaltung der Zukunft“ hatte Birte Kruse-Gobrecht in der letzten Woche ins Restaurant Shahi eingeladen. Rund 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich über die Arbeit der Verwaltung zu informieren und von der amtierenden Bürgermeisterin zu erfahren, welche Entwicklungen und Herausforderungen in ihrer zweiten Amtszeit für die Verwaltung anstehen.
„Im Bereich der Digitalisierung stehen wir vor großen Aufgaben“, erläuterte Kruse-Gobrecht. Denn der Bund hat gesetzlich geregelt, dass auch Kommunen ihre gängigen Verwaltungsleistungen bis zum Ende des Jahres digital abrufbar gestalten müssen. Die notwendigen umfangreichen Vorbereitungen erfolgen in Zusammenarbeit mit anderen Kommunen und über den landesweit tätigen IT-Verbund Schleswig-Holstein. Durch die Digitalisierung ändern sich auch die Arbeitswelten, dies kann als positiv oder als negativ von den Mitarbeitenden betrachtet werden.
Nach dem Prinzip der Zusammenarbeit mit anderen Kommunen wird auch die Umstellung des städtischen Haushalts von der Kameralistik auf die doppelte Buchführung, die sogenannte Doppik, vorangebracht. „Wir lernen voneinander und miteinander.“ „Bei der Doppik sind wir, auch auf Wunsch der Politik, erst spät eingestiegen. Bis 2020 bestand noch eine Wahlmöglichkeit zwischen Kameralistik und Doppik, der Gesetzgeber hat dann jedoch festgelegt, dass alle Kommunen ab 01.01.2024 die kommunale Doppik einführen müssen. Auch hier drängt also die Zeit, denn bis Ende 2023 müssen sämtliche Vermögenswerte der Stadt in einer Bilanz dargestellt werden.“
Diese beiden Aufgaben allein verlangen den Mitarbeitenden viel Zusätzliches ab. Denn das übliche Geschäft läuft weiter, mit erheblichen Anforderungen aus der Politik und einer wachsenden Einwohnerzahl. Dass ausgerechnet zeitgleich auch noch zwei Krisen zu bewältigen sind und waren – Corona oder nun die Unterbringung und Betreuung der Geflüchteten aus der Ukraine – sei eine weitere Belastung.
Fachkräfte zu gewinnen, das sei nicht allein ein Problem der Wirtschaft. Auch die Verwaltungen müssten intensiv um die guten Köpfe werben und einen attraktiven Arbeitsplatz anbieten. „Was die Verwaltung der Zukunft angeht“, so Kruse-Gobrecht, „sind wir in Bargteheide gerade auf dem Weg. Es sind aber noch viele Rückstände aus den vergangenen Jahre aufzuholen.“
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