Es lag eine folgenschwere Fehleinschätzung vor: statt von einem Wald sind die handelnden Personen von einer Grünfläche ausgegangen, so wie sie im F-Plan ausgewiesen ist.

Diese Fehleinschätzung ist umso ärgerlicher, als es nur zwei Monate vorher eine intensive Debatte um die Fläche am Südring gab. Dort hatte sich die untere Forstbehörde schließlich selbst korrigiert und die zunächst von ihr als Straßenbegleitgrün klassifizierte Grünfläche dann doch als Wald ausgewiesen.

Es gab zudem eine Fehleinschätzung bezüglich des Umfangs der Maßnahme

Es fehlte das Vier-Augen-Prinzip d.h. die Fachfirma war ohne städtische Begleitung am Tag des Geschehens vor Ort

Für diese Versäumnisse trage ich als Verwaltungsleitung die organisatorische Verantwortung. Das habe ich mehrfach betont. Ich trage darüber hinaus die Verantwortung dafür, dass so etwas nicht wieder passiert, dass wir aus Fehlern lernen.

Ich habe nach einer Videoschalte mit dem Umweltminister eine Checkliste mit Kriterien erbeten, die uns Kommunen in die Lage versetzt, zukünftige Kahlschläge in SH zu vermeiden. Diese liegt den Kommunen nun vor.

Vor drei Monaten hat der Kreis Stormarn der Stadt einen Bußgeldbescheid geschickt. Dagegen hat die Verwaltung Einspruch erhoben. Eine Antwort steht noch aus.

Es gab übrigens auch in anderen Gemeinden in Schleswig-Holstein zur gleichen Zeit weit großflächigere Kahlschläge. Weder in Aumühle noch in Quickborn wurde bisher ein Bußgeldverfahren eingeleitet. Auch für den Kreis Stormarn scheint dies auch zum ersten Mal der Fall.

Inzwischen hat die Stadt alle Vorgaben der Fortbehörde erfüllt, aufgeforstet, um hier eine ökologische Vorzeigefläche entstehen zu lassen, z.B. durch klimafeste Baumsorten

Eine persönliche Anmerkung zu möglichen Verfahren gegen mich persönlich: mangels Anfallsverdacht sind alle Ermittlungen eingestellt worden.

Zum urban gardening: Wie viele Bürgerinnen und Bürger hier finde ich „Stadtgärtnern“ großartig. Es gab dazu Anregungen aus der Politik und aus dem Kreis der Mitarbeitenden im Rathaus. Daraufhin hatte sich aus eigenem Antrieb eine Arbeitsgruppe gebildet, viele ehrenamtlich. Beteiligt waren die Volkshochschule, Bargteheider Schulen, Menschen aus dem Seniorendorf, Bürgerinnen, Gärtnerinnen. Geleitet von einer Gärtnermeisterin, die am Bauhof angestellt war.

Es war die Initiative dieser AG, an einem bundesweiten Wettbewerb teilzunehmen. Ich habe das gerne unterstützt, habe mich allerdings nicht um die Anlage von Kräuterschnecken oder ähnlichem gekümmert.

Der Vorschlag die Fläche nahe an Schule und Seniorendorf für urban gardening zu nutzen, kam aus der Arbeitsgruppe. Zu dem Zeitpunkt war die Untere Forstbehörde auch bei dem Waldstück am Südring noch von einer Grünfläche ausgegangen. Ich hatte keinen Grund an der Sachkunde der Beteiligten zu zweifeln.

Von Seiten der Verwaltung ist die Initiative der „AG urban gardening“ nie verheimlicht worden. Im Gegenteil, wir haben arglos noch über das Projekt in einer Verwaltungsvorlage für den UKE erstellt.